Webseiten werden immer häufiger von mobilen Endgeräten aus aufgerufen. Die Zahlen schwanken je nach Angebot, aber im Durchschnitt werden weitaus mehr Anfragen von mobilen Geräten gesendet als von Desktop-Computern. Das hat natürlich einen großen Einfluss auf die Gestaltung der Webseite. Unternehmen die im B2C-Bereich arbeiten, haben längst die Devise “Mobile First” ausgegeben.
So hat Tripadvisor neulich angekündigt, dass sie ihr Hauptaugenmerk auf mobile Entwicklung setzen und neue Funktionen auch zuerst dort veröffentlichen. Wer eine hohe Conversation-Rate haben will muss seine Webseite auf mobilen Geräten extrem benutzerfreundlich machen.
Für das Webdesign ist das eine Herausforderung. Denn viele Firmen sehen die Startseite ihres Webangebotes erst einmal als Präsentation ihre Angebotes, inklusive Begrüßung durch den Boss. Das ist zwar nett, verkauft aber nicht. Die Absprungraten sind mobil höher als auf einem Laptop, weil man bei Desinteresse nicht weiterscrollt.
Kunde muss geführt werden
Die Konsequenz daraus ist, dass man entweder den Anfang der Webseite so spannend gestaltet, dass der Benutzer mehr wissen will, oder aber gleich zur Sache kommt. Gerade wer nur eine geringe Zahl an Produkten oder Dienstleistungen anbietet, wird den Startbildschirm sofort mit einem Call-to-Action verbinden müssen. Ist der Benutzer erst einmal bereit, zu einer weiteren Seite zu wechseln, hat man ihn schon mal am Haken.
Im Zweifel kann das bedeutet, dass man für die Desktop-Nutzer eine andere Webseite konzipieren muss als für die mobilen Besucher. Mit responsive Design allein ist das nicht möglich. Denn dieses passt lediglich die Elemente der Bildschirmgröße an, verändert aber nicht die grundsätzliche Anordnung der Produkte oder erlaubt neue Elemente.
Verschiedene Versionen ausprobieren
Für die Designer bedeutet das, sich intensiv mit den Statistiken der bisherigen Webseite auseinanderzusetzen oder aber mit dem Auftraggeber über seine Ziele zu sprechen. Mobile First ist eine strategische Entscheidung, die beim Webdesign Konsequenzen hat. Wer unsicher ist, kann auch ein A/B-Testing versuchen und verschiedene Versionen ausliefern. Die eine Version ist lediglich eine optimierte Desktopseite, die andere ist eigens für den mobilen User entwickelt worden. Dann kann man nach vier Wochen sehen, welche Version die meisten Zugriffe bekommen hat. Allerdings ist das noch nicht alleine entscheidend. Ebenso bedeutsam ist, ob weitergeklickt wurde und vor allem natürlich, ob die Produkte oder Dienstleistungen überhaupt gekauft wurden.
Wer also seinen Schwerpunkt auf mobile Webseiten setzen will, wird sehr eng mit dem Webdesigner zusammenarbeiten müssen. Vor allem aber braucht man ein gutes Verständnis des Kunden und seiner Bedürfnisse. Manchmal kann das auch bedeuten, dass ein Design wieder geändert werden muss, weil man die Kundenwünsche falsch eingeschätzt und vielleicht die falschen Produkte beworben hat.